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Italienische Köstlichkeiten in Österreich

Friaul-Julisch Venetien liegt im geografischen Zentrum Europas und hat im Laufe seiner komplexen und faszinierenden Geschichte Einflüsse aus aller Welt aufgenommen. Wir werfen einen Blick auf die Verbindung zwischen Friaul und Österreich und wie sich ihre Gastronomie im Laufe der Jahre verflochten hat.

Friaul-Julisch Venetien, die nordöstlichste Region Italiens, hat eine faszinierende Geschichte, die sie von einem Großteil des italienischen Festlandes unterscheidet. Wie Sizilien, Sardinien und andere Grenzregionen war Friaul-Julisch Venetien (oder kurz Friaul) nicht immer Teil Italiens – tatsächlich ist dieses Grenzgebiet seit fast 2.000 Jahren umkämpft, zunächst von Römern und Hunnen, dann von Byzantinern, Langobarden, Franken und Venezianern. Die einzige Periode relativer Stabilität in der turbulenten Geschichte Friauls war das späte Mittelalter, als die Region unter der friedlichen Herrschaft der Venezianer und Österreicher gedieh, wobei das westliche Friaul zu den Venezianern und der Osten zu den Österreichern gehörte.

Sehen wir uns einiger der Gerichte an, die aus dieser Zeit hervorgingen und in Österreich als italienische Köstlichkeiten bekannt sind. Es haben sich auch ein paar Gerichte aus der Lombardei eingeschlichen…

Italienische Köstlichkeiten

Jota

Da Friaul-Julisch Venetien überwiegend eine bergige, alpine Region ist, ist die Notwendigkeit, sich warmzuhalten, die Grundlage hierfür einen Großteil der kulinarischen Köstlichkeiten. Suppen sind eine beliebte Lösung – sie sind in der Region äußerst vielfältig und können alles enthalten, von Fleisch und Gemüse bis hin zu Seefisch und sogar Schildkröten. Die Jota ist jedoch die am weitesten verbreitete Suppe – sie wird aus weißem Sauerkraut, Bohnen, Kartoffeln und Schweinswurst zubereitet. Die dicke Konsistenz und die herzhaften Zutaten machen sie zur perfekten Mahlzeit, um den bitteren Winden und tiefen Temperaturen im Friaul und den österreichischen Alpen standzuhalten.

Brovada

Die Brovada ist sehr typisch für das Friaul und ein weiteres gutes Beispiel für das italienische Erbe in Österreich. Rüben werden in Scheiben geschnitten oder ganz gelassen und in Rotweinessig und Traubenmost eingeweicht, bevor sie in einem Topf mit einem Schuss Öl, Lorbeerblättern und einem fetten Stück Schweinefleisch sehr langsam eingekocht werden. Das Ergebnis ähnelt sehr stark dem Sauerkraut – der Essig säuert die Rüben während des Kochens, und die fertige Brovada wird oft mit Muset serviert – einer großen Schweinewurst aus Schweineschnauze, die dem Cotechino ähnelt.

Kürbisgerichte

Fleisch, Käse und andere reichhaltige Zutaten scheinen in der Lombardei Vorrang vor Gemüsegerichten zu haben, aber das heißt nicht, dass es sie nicht gibt. Die fruchtbaren Böden rund um die Flüsse und Seen in der Region eignen sich hervorragend für den Anbau von Feldfrüchten, weshalb auch so viel Reis und Mais aus der Region stammt, aber erwarten Sie nicht, dass Tomaten und Basilikum überall auftauchen wie weiter südlich. Kürbisse aus Mantua sind landesweit bekannt, ebenso wie die Breme-Zwiebeln aus Pavia. Die lombardischen Früchte sind eher beliebt, wobei die Äpfel aus dem Valtellina und die Birnen aus Mantua beide IGP-geschützt sind und die Zitronen aus der Umgebung des Gardasees besonders geschätzt werden. Auch in Österreich finden Sie Kürbisgerichte, die aus typischerweise aus dieser italienischen Region stammen.

Gnocchi di prugne

Die Verwendung von Obst in herzhaften Gerichten ist auf dem italienischen Festland nicht sonderlich verbreitet, aber an den Grenzen, wo sich fremde Kulturen mit der italienischen Küche vermischt haben, ist diese Praxis weitaus üblicher. In Sizilien zum Beispiel sind Rosinen dank arabischer und nordafrikanischer Einflüsse eine wichtige Zutat in vielen Gerichten. Auch im Friaul werden Steinfrüchte häufig in herzhaften Kreationen verwendet. Ein Klassiker sind Gnocchi di prugne (oder Susine) – weiche Kartoffelgnocchi, die in der Mitte mit einer reifen Pflaume gefüllt sind, sodass die Pflaume beim Garen der Gnocchi weich wird. Die Früchte wechseln je nach Saison – es gibt sie auch mit Aprikosen und Kirschen – aber die Methode bleibt die gleiche. Da die Gnocchi auch Salz und Käse enthalten, können sie sowohl als süßes als auch als herzhaftes Gericht serviert werden.

Nudeln

Als norditalienische Region setzt die Lombardei eher auf Reis und Polenta als auf Pasta als tägliches Grundnahrungsmittel. Sie sind jedoch nach wie vor weitverbreitet, oft in Form von Tortelli oder gefüllten Nudeln, die mit Ei, Butter und Käse angereichert sind oder in Fleischbrühen serviert werden. In den nördlichsten Teilen der Region findet man auch Nudeln aus Buchweizen, die einen erdigen, nussigen Geschmack haben. In Österreich sind sie sehr beliebt.

Strucolo

Der Strucolo ist die friaulische Variante des berühmten österreichischen Strudels, aber viel vielseitiger als seine germanischen Verwandten. Der herzhafte Strucolo wird oft als erster Gang serviert und kann fast alles enthalten: Erbsen, Ricotta, Spinat und Kalbshackfleisch sind üblich. Getrocknete Früchte und Schokolade sind in süßen Strucolo üblich, aber in der Gegend von Triest findet man sie auch mit Walnüssen, Semmelbröseln und Rosinen gefüllt – eine lokale Delikatesse. Wenn sie nicht gebacken werden, werden die Strucolo manchmal eingewickelt und gekocht. Sobald sie gekocht sind, werden sie in Scheiben geschnitten und mit einer ordentlichen Prise Zucker und vielleicht sogar etwas Schlagsahne für zusätzliche Dekadenz serviert. In vielen friaulischen Bäckereien gibt es auch Apfelstrudel, die typische Nachspeise der Region.